10 Punkte um sich als Wohnungsbewerber/in gut zu positionieren
1. Seien Sie flexibel
Im vorgestellten Fallbeispiel sind Sie nicht in der Position zu wählen. Wenn Sie an der Wohnung interessiert sind, organisieren Sie sich so, dass Sie am Besichtigungstermin teilnehmen können. Der Bewirtschafterin gegenüber bestätigen Sie den Termin in aller Selbstverständlichkeit und ohne weiteren Erläuterungen.
Fazit: Komplikationen zu diesem Zeitpunkt werden oft (wenn auch nicht immer zurecht) für das künftige Verhalten interpretiert.
2. Kein freier Platz mehr für den ersten Besichtigungstermin
Nicht selten findet kein zweiter Besichtigungstermin statt. Seien Sie beharrlich, dies muss aber auf eine sehr charmante Art geschehen.
Fazit: Kreativität ist gefragt – aber bleiben Sie dabei bei der Wahrheit!
3. Gehen Sie persönlich an die Besichtigung
Sollte Ihnen der vorgeschlagene Besichtigungstermin doch nicht passen, kommt man gerne auf die Idee, einen Bekannten, eine Freundin, usw. zu schicken. Diese Zeit können Sie sich sparen. Beabsichtigen Sie, die Wohnung zusammen mit einer oder mehreren anderen Personen zu mieten, so gehen Sie alle gemeinsam an die Besichtigung.
Fazit: Der Bewirtschafter will Sie kennenlernen. Niemand kann Sie besser präsentieren als Sie selbst.
4. Gepflegtes Auftreten – nicht zu auffällig
Das Äussere entscheidet mit, das ist menschlich. Ein sauberes und natürliches Erscheinungsbild schafft unterbewusst Vorteile. Experimentieren Sie nicht.
Fazit: Auch hier wird schnell auf ein mögliches künftiges Verhalten punkto Reinlichkeit und Ordentlichkeit abgeleitet.
5. Seien Sie freundlich und sich selbst
Schenken Sie Ihrem Gegenüber immer wieder ein Lächeln. Das schafft Atmosphäre und Sympathie. Geben Sie nichts vor, was Sie nicht sind. Sie müssen ein guter Schauspieler sein, damit es nicht bemerkt wird.
Fazit: An freundliche Begegnungen erinnert man sich gerne – und die Bewirtschafterin, der Bewirtschafter soll sich nach einigen Tagen,
wenn der Entscheid getroffen wird, unbedingt positiv an Sie erinnern.
6. Stellen Sie Fragen und beantworten Sie Fragen
Durch gezielte und ehrliche Fragen unterstreichen Sie Ihr ernsthaftes Interesse. Bereiten Sie sich darauf vor. Befassen Sie sich bereits im Voraus mit dem Objekt. Wenn für Sie zum Beispiel die Zugverbindung wichtig ist, kennen Sie die Lage des Bahnhofs und den Fahrplan. Ihr Gegenüber sollten Sie nicht danach Fragen.
Sie befinden sich in einem «Bewerbungsgespräch». Eine gute Bewirtschafterin oder Bewirtschafter wird Sie bereits mit Fragen begrüssen. Vermeiden Sie reine Ja/Nein-Antworten. Erzählen Sie von sich.
Fazit: Gegenseitige Fragen gehören zu den wichtigsten Schlüsseln zum Erfolg. Mit Fragen wird das Interesse bestätigt und Sie können Ihre gute Vorbereitung beweisen.
7. Fragen Sie nach dem Anmeldeformular und dem weiteren Vorgehen
Je nach Bewirtschaftungsunternehmen erhalten Sie das Formular am Ende der Besichtigung unaufgefordert ausgehändigt. Falls nicht, fragen Sie danach. Erkundigen Sie sich nach dem weiteren Vorgehen, insbesondere über den geplanten Zeitraum.
Fazit: Sie festigen nochmals Ihr Interesse und wissen dabei, nach welcher Zeit Sie ungefähr mit einem Entscheid rechnen dürfen.
8. Bewerbungsdossier
Was unter anderem in unserem Nachbarland Deutschland bereits weit verbreitet ist, kennen wir bei uns noch sehr wenig – Erstellen Sie ein kurzes Bewerbungsdossier.
Schreiben Sie einen «Steckbrief» über Sie und alle Mitmieterinnen und Mitmieter. Beschreiben Sie die Wohnsituation, welche Sie suchen. Ergänzen Sie die Unterlagen mit einem sympathischen Foto. Zusätzliche Dokumente sind nicht zwingend (ausser eine aktuelle Betreibungsauskunft aller Interessenten). Ein konkret auf das Objekt verfasstes Motivationsschreiben vervollständigt Ihre Dokumentation. Je nach Situation geben Sie dieses Dossier an der Besichtigung ab oder senden es danach der Verwaltung zu. Reichen Sie das Dossier zusammen mit dem Anmeldeformular ab.
Fazit: Solche Dossiers werden derzeit noch wenig erstellt. Sie heben sich damit von anderen Bewerbern ab und bekräftigen Ihr Interesse. Ein professionelles Bewirtschaftungsunternehmen möchte Sie persönlich kennen lernen.
9. Sprechen Sie aktiv über negative Punkte
Es kann vorkommen, dass Sie aus der Vergangenheit Vorkommnisse mitbringen, welche Ihre Chancen bei der Wohnungssuche verringern. Hauptsächlich sind dies vorhandene Betreibungen. Diese Tatsachen können Sie nicht verstecken. Also gehen Sie offen und aktiv damit um. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Gegenüber. Erklären Sie, wie es dazu kam. Versuchen Sie glaubhaft zu erläutern, dass dies die Vergangenheit betrifft.
In solchen Situationen ist es oft ratsam, zusätzliche Sicherheiten wie ein höheres Mietzinsdepot, eine weitere Person als Solidarschuldner, oder ähnliches anzubieten.
Fazit: Ihre Chancen bleiben vermutlich dennoch geringer gegenüber anderen
Bewerbern. Sie sind jedoch höher, wenn Sie aktiv darüber berichten. Oftmals führt dies schlussendlich doch zum Erfolg, wenn auch nicht gleich bei der ersten Besichtigung.
10. Kein ständiges Nachfragen nach der Besichtigung
Durch ein ständiges, fast tägliches Nachfragen bei der Verwaltung, ob der Entscheid nun gefällt wurde, bleiben Sie bestimmt in Erinnerung. Ob positiv, mag ich bezweifeln. Die Bewirtschafterin, der Bewirtschafter steht wie so in vielen Berufen, unter einem gewissen Zeitdruck. Geben Sie ihr/ihm diese Zeit. Eine professionelle Bewirtschafterin oder Bewirtschafter gibt Ihnen innert angemessener Frist von sich aus Antwort.
Fazit: Mit Ihrem ständigen Nachfragen nehmen Sie der Bewirtschafterin, dem Bewirtschafter wertvolle Zeit weg. Sie oder Er wird dies kaum positiv werten.
Extratipp
Zuletzt möchten wir anmerken, dass es sich durchaus lohnt, diese Punkte zu befolgen, auch wenn nur wenige Bewerber für das Wunschobjekt anstehen. Sobald mehrere Interessentinnen oder Interessenten vorliegen, muss die Verwaltung einen Entscheid treffen, woraus schlussendlich nur eine glückliche Mieterin oder ein glücklicher Mieter resultiert – Also setzen Sie sich an die Spitze indem Sie sich vorbereiten.
Wir von der PRIKA AG bemühen uns täglich, einen objektive Vermietungsprozess zu leben. Schlussendlich liegt es in der Natur der Sache, dass wir mehr Ab- als Zusagen erteilen müssen und damit Enttäuschungen auslösen. Wenn Sie aber trotz allem eine positive Visitenkarte hinterlegt haben, kommt es nicht selten vor, dass sich die Bewirtschafterin, der Bewirtschafter bei einer nächsten sich bietenden Gelegenheit daran erinnert und dies später Ihre Chancen nochmals erhöhen kann.